GrundsteinDer Grundstein für die neue Osterfeldschule in Lünen-Mitte ist gelegt - nach fast fünf Jahren Vorbereitung. Der Bau der Grundschule ist die Initialzündung für eine Reihe von Veränderungen.

Von Sylvia vom Hofe
Quellennachweis: Ruhrnachrichten vom 09.06.2022

Zeitkapsel: Das ist etwas, das Charline und ihre Freundinnen und Freunde bislang nicht kannten. Vielleicht eine Kapsel, mit der man durch die Zeit reisen kann wie eine Raumkapsel im Weltraum? Seit Donnerstag (9. 6.) wissen die Kinder, dass es anders ist.

Charline selbst war es, die eine Zeitkapsel befüllt hat: eine Art Flaschenpost für die Zukunft. Nur dass es sich nicht um ein Glas handelt, sondern um eine schimmernde Metallröhre, die nicht ins Meer geworfen, sondern in einer Hauswand vermauert wird: in diesem Fall in die Grundmauer für die neue Osterfeldschule an der Virchowstraße in der Geist.

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Susanne Limena vom Technischen Gebäudemanagement der Stadt hat Charline und ihren Klassenkameraden alles gereicht, was die nächsten Jahrzehnte in der Röhre überdauern soll: die aktuelle Ausgabe der Ruhr Nachrichten, Euro- und Cent-Münzen und Kopien, die die Planungsgeschichte des Neubaus dokumentieren.

Dabei handelt es sich um eine ganze Menge Papier, denn die Vorgeschichte ist fast fünf Jahre lang und komplex.

Die Baumaßnahme ist die Initialzündung für eine Art Ringtausch, der bereits eine Vorgeschichte hat. Die Osterfeldschule auf der Ecke (B 236)/Bismarckstraße platzt aus allen Nähten. Deshalb hat sie bereits eine Dependance: den Teilstandort in der Geist in den Räumen der alten Nikolaus-Groß-Schule an der Virchowstraße - nur eine Übergangslösung, bis der Neubau fertig sein wird: direkt nebenan an der Virchowstraße. Im Sommer 2023 soll es so weit sein. Dann kommen alle Klassen aus den bislang getrennten Standorten wieder zusammen im Neubau, und die Abrissbagger können anrollen - sowohl an der Virchowstraße, um die alte Nikolaus-Groß-Schule abzureißen, als auch an der B 236. Dort wird dann der Hauptstandort der Osterfeldschule Platz machen für einen Neubau für die Nachbarschule: die katholische Leoschule. Sobald der fertig ist, wird der Backsteinbau der bisherigen Leoschule abgerissen: ein Grundstück, das die Stadt dann vermarkten wird.

Das schulische Bäumchen-Wechsel-Dich-Spiel hat Vorteile, wie Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns sagt. „Wir brauchen keine Klassen in Container auszulagern während der Bauphase.“ Stets stehen Klassenräume zur Verfügung, was für ein besseres Raumklima sorgt, aber auch den kommunalen Geldbeutel schont. „Das aufeinander abzustimmen, dauert, ist uns aber gelungen.“ So gesehen, sei der Grundstein für die neue Osterfeldschule so etwas wie ein Meilenstein: „Wir hatten in den vergangenen 20 Jahren noch nie so viele städtische Bauprojekte gleichzeitig wie heute.“

„Diese Schule soll nicht nur Schule sein“, sagte Jürgen Grundmann, der Leiter der Schulverwaltung bei der Stadt Lünen. „Menschen aus dem Quartier können etwa abends das Forum als Treffpunkt nutzen.“ Auch nachmittags wird Leben in dem Neubau sein. Denn unter dem neuen Dach wird auch die offene Ganztagsbetreuung stattfinden, auf die es ab 2026 einen Rechtsanspruch geben wird. „Wir können nicht für Schule und OGS zwei Gebäude nebeneinander nutzen“, sagte Grundmann. Diesem Rechtsanspruch auch an den anderen Schulstandorten gerecht zu werden, sei „eine große Herausforderung, die wir meistern müssen“, sagte Martin Püschel (SPD), der Vorsitzende des Betriebsausschusses Zentrale Gebäudebewirtschaftung Lünen (ZGL).

Dem Projektleiter für den Neubau in der Geist galt der besondere Dank der Schulleiterin Iris Lüken. „So ein Bauvorhaben läuft nicht geräuschlos ab.“ Das belaste den Unterricht. Für die Probleme finde sie bei Engin Cayli immer offene Ohren - und die Bereitschaft, Lösungen zu finden. „Besonders laute Arbeiten verlegen wir etwa in den Nachmittag“, sagte er.

Charline findet es trotzdem manchmal „ganz schön laut“. Als die Mitarbeiter vom Dortmunder Bauunternehmen Rundholz am Donnerstag sie und einige andere Kinder baten, den Grundstein einzumauern - mit echtem Speis und echten Kellen -, war der Ärger darüber aber schnell verflogen.

Die Vorzüge der neuen Schule und der dazu gehörenden neuen Sporthalle werden Charline und die anderen nicht mehr genießen können. Dann sind sie bereits auf der weiterführenden Schule. „Aber wir haben Geschwister.“

 

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